Kanekoma Higonokami

Meine Bewertung:

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Ein Higonokami ist ein traditionelles japanische Taschenmesser, welches seit schon seit einigen Generationen in vielen unterschiedlichen Varianten produziert wird. Die Grundform ist bei diesen allen gleich, nur in Größe, Materialien und Farbe unterscheiden sie sich.

Das Higonokami Messser definiert sich durch einen simplen, aus einem gefalteten Stück Blech/Messing/Edelstahl gefertigten Griff, aus welchem die Klinge per Hebel (ähnlich wie bei einem Rasiermesser) am Ende der selben herausgeklappt wird. Die Klinge verfügt über keine Fixierung, nur der Daumen kann gegen den Hebel gepresst werden.

Somit ist dieses Messer auch eher als leichtes EDC gedacht, und nicht für härtere Anwendungen ausgelegt. Hier würde wohl auch der Achsniet nicht lange mitspielen, bzw. der Griff sich verbiegen. Für alltägliche Arbeiten wie Bleistifte spitzen, Kartons und Schnüre zerschneiden, Briefe öffnen u.ä. reicht es natürlich vollkommen aus.

Mein Kanekoma Higonokami habe ich mir direkt aus Japan bestellt, und obwohl es nagelneu ist, könnte es sich hier auch um ein 100 Jahre altes Messer handeln. Es ist wirklich ganz simpel konstruiert, was bei einem Gebrauchsgegenstand kein Nachteil sein muss. Die Klinge wird nur durch eine Niete in dem gefalteten Griff gehalten, keine Washer oder andere beweglichen Teile sind hier vorhanden, sehr puristisch und funktionell.

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Mit ein wenig Öl und Übung lässt sich das Messer dann sogar per Einhandbedienung öffnen (ist in Deutschland jedoch eindeutig als §42-konformes Zweihandmesser definiert!). Als Stahl für die Klinge wurde hier kein rostfreier Kohlenstoffstahl verwendet und – wenn ich mich nicht täusche – hat sie sogar eine sichtbare Härtelinie (Hamon), was für eine hochwertige Klinge spricht.

Von Haus aus war die Klinge nicht sehr scharf, aber ein paar mal über das Leder gezogen hat schon für eine brauchbare Gebrauchsschärfe ausgereicht. Beizeiten kommt es dann auch mal über den Wasserstein, aber so reicht es mir erst einmal. Und obwohl die Klinge (wohl absichtlich) etwas roh ausschaut, wirkt sie doch sehr wertig und stabil,  und nicht minderwertig produziert.

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Ich hatte mich für die eher Große Version mit 12 cm langer Klinge entschieden,als richtiges Gebrauchsmesser kommt es mir hier aber schon fast zu groß vor, eine Klingenlänge von ca. 7 cm stelle ich mir bei dem Messer optimaler vor.

Wie schon geschrieben gibt es das klassische Higonokami in vielen unterschiedlichen Ausführungen aus diversen japanischen Messerschmieden, somit ergibt sich hier ein interessantes Sammelgebiet für Freunde der japanischen Messerkunst. Mir gefällt es sehr gut, aber als EDC werde ich es wohl nicht einsetzen. Ich bin mir jedoch sicher, dass sich früher oder später noch ein paar weitere Higonokamis bei mir einfinden werden, es hat doch so seinen eigenen Charme.

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Gesamtlänge: 20,5 cm
Klingenlänge: 9,5 cm bzw. 12 cm inkl Hebel (jap. Chikiri)
Gewicht:  72 g
Klingenstärke:  3,25 mm
Klingenmaterial: Kohlenstoff
Griffmaterial: Messing
Verschluss: keinen

 

Verkaufspreis: ab ca. $ 11,- (Japan)

Bezugsquellen: eBay

Alte Quelle, inzwischen leider viel zu teurer Versand: eBay

 

Meine Bewertung:

Verarbeitung:
Design:
Preis-Leistung:
Durchschnitt:

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